Schon lange verfällt der Gasthof Wallroda. Inzwischen ist das Dach des Anbaus eingestürzt, die Decken im Hauptgebäude sind durchgebrochen, Fenster kaputt, Risse im Gemäuer – ein Schandfleck an einer zentralen Stelle im Ort. Die Bürger Wallrodas wollen mit dem Abriss des Gasthofes diese ortsbildprägende Ruine durch einen für alle frei zugänglichen Raum für Begegnungen ersetzen. Die Gemeindeverwaltung Arnsdorf kommt diesem langjährigen Wunsch in Abstimmung mit den Gemeinderäten entgegen. Durch günstige Umstände kann das Grundstück sogar durch die Verwaltung gekauft werden. So wird auch die Dauerhaftigkeit des Projektes sichergestellt. ln seiner Sitzung am 21. April 2021 hat der Gemeinderat für den Abriss des Gebäudes und für den Kauf des Grundstückes gestimmt.
Seit 2019 ist Beate Albrecht Mitglied in unserem Bürgerforum 1990 und im Ortschaftsrat Wallroda. Sie hat sich schon davor in ihrem Wohnort Wallroda eingebracht und einen maßgeblichen Anteil am jetzigen Stand des Gebäudeabrisses und der zukünftigen Gestaltung.
Ihre Gedanken zum Gasthof
Im Jahr 2017 habe ich den Gasthof begrünt, um auf den Schandfleck aufmerksam zu machen. An der Stirnseite habe ich aus Paletten farbige Blumenkästen gebaut, um auch im Winter Akzente zu setzen. Mit der Zeit konnte ich mehrere Frauen aus unserem Ort für die Bepflanzung mit ins Boot holen. Nach einer Spende waren wir in der Lage, auch die Vorderseite mit sechs Kästen bepflanzen.
Diese Aktion zog schon im Mai 2017 einen Artikel in der Sächsischen Zeitung nach sich.
Man traute uns nicht viel Durchhaltevermögen zu, aber dass diese Blumen vor dem Abriss des Gasthofs verblühen, haben wir nicht zugelassen.
Nachdem ich im Fernsehen einen Bericht über Fördermöglichkeiten für den Abriss solcher Ruinen gesehen hatte, suchte und fand ich im Internet die nötigen Anträge.
Mit dem Ortschaftsrat haben wir lange auf eine Lösung des Problems hingearbeitet. Unser Ortsvorsteher Jörg Woywod setzte viele Hebel in Bewegung, um gemeinsam mit dem Ortschaftsrat die Gemeindeverwaltung von der Dringlichkeit der Umgestaltung zu überzeugen.
Wir freuten uns sehr, dass nach einer weiteren Besichtigung vor Ort durch das Landratsamt Bautzen endlich die Notwendigkeit des Abrisses bestätigt wurde.
Die erforderlichen Anträge wurden gestellt, die finanziellen Eigenmittel im Haushaltsplan der Gemeinde Arnsdorf eingestellt. Beim Erwerb des Grundstücks half, dass gegen den Grundstückseigentümer ein Insolvenzverfahren angelaufen war. Mit dem Insolvenzverwalter konnte eine schnelle und für uns positive Lösung erzielt werden.
Die Pläne und Ideen für eine mögliche Nutzung dieser Fläche entwickelte der Jugendclub Wallroda e.V.. Alle freuen sich, wenn dieser Schandfleck in der Ortsmitte verschwindet. Ich denke, auch für die Gestaltung der Freifläche werden alle im Dorf kräftig mit anpacken.
Das ist aus meiner Sicht ein gutes Beispiel dafür, wie man in unserer Gemeinde gemeinsam etwas bewegen kann.
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